Pflege-Routine mit einem lieben Wort
Um dicke fette Eulen nach Athen zu tragen: Natürlich kennen jeder Pfleger und jede Pflegerin die hauptsächlichen Krankheiten der Hochbetagten: Demenz, Depressionen, Infektionen, Arthrose Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs natürlich. Dann gibt es noch die Multimorbidität: mehre Krankheiten auf einmal. All diese gesundheitlichen Störungen schleichen sich heran, um dann ihr schädliches Werk zu vollenden.
Ganz anders ist das bei Stürzen der Fall – klar: auch das weiß jede Pfleger und jede Pflegerin. Trotzdem lohnt sich ein genauer Blick darauf. Man schätzt, dass etwa 30 von 100 Männern und Frauen über 65 Jahre einmal im Jahr stürzen. Bei Heimbewohnern ist die Rate höher als bei Menschen, die zu Hause leben.
Wenn es zu einem Knochenbruch kommt, sind meist die Unterarmknochen betroffen. Ernsthafte Folgen mit langwieriger Pflege aber können Knochenbrüche an der Hüfte oder am Oberschenkel haben: fortwährende Pflege, eben nicht nur zu Hause, sondern notwendiger Weise auch in einem Senioren- oder Pflegeheim.
Diese herbe Konfrontation mit der Lebensqualität kann wiederum zu Depressionen führen. Außerdem haben viele ältere Menschen nachvollziehbar Angst, erneut zu stürzen. Sie bewegen sich deshalb seltener, die Muskulatur wird geschwächt, Gleichgewichtssinn und die Reaktionsfähigkeit lassen nach – alles bekannt.
In der Pflege-Routine muss jeder Griff sitzen, logisch, dabei kann aber manchmal auch stressbedingt in Vergessenheit geraten, dass ältere Menschen nach dem Sturz urplötzlich auf Pflege angewiesen sind, dass ihnen das peinlich ist und sie erleben müssen, wie sehr doch ihre Mobilität für ein weitgehend selbstbestimmtes Leben auf einmal stark eingeschränkt ist.
Ein liebes und tröstendes Wort schafft zwar keine Wunder, aber vielleicht ein bisschen Vertrauen für das eigene – nun schwieriger – gewordene Leben.