Dann kommt dieses Gefühl, die Schwächsten, die sich nicht mehr allein helfen können, nicht im Stich zu lassen. Ein Gefühl, das Pfleger und Pflegerinnen ausgerechnet dann beschleicht, wenn sie selbst Hilfe benötigen. Doch das Limit fordert: Du musst. Du musst. Du musst. Bis der Körper nicht mehr kann, Kopf und Geist im Burnout liegen.
Was wie Satire klingt, dass die Helfenden selbst Hilfe benötigen, ist längst in der Wirklichkeit angekommen. Der pure Stress verdichtet sich zur inneren Leere, Erschöpfung, Anspannung, Überforderung haben ihren Zenit übersprungen – nichts geht mehr. Was lapidar immer wieder als „Belastungsgrenze“ bezeichnet wird, ist längst zu einem Hohlraum der Psychologie geworden.
Egal, welche Quelle man nimmt, Experten gehen davon aus, dass jede dritte Pflegekraft Burnout gefährdet ist, allein diese Zahl offenbart Sprengkraft. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Zahl derjenigen, die völlig ausgebrannt sind, sich ausweitet. Doch wie können Arbeitgeber gegensteuern? Das Bundesministerium für Soziales und Arbeit empfiehlt, um nur einige Punkte zu nennen:• Regelmäßige Mitarbeitergespräche durchführen (Frustration wird vermindert)• Überstunden vermeiden und Pausen einplanen • Lob und Anerkennung für gut geleistete Arbeit zeigen• gute Arbeitsbedingungen schaffen• klare Verantwortlichkeiten für Arbeitsaufgaben und Arbeitsabläufe definieren• gleichmäßig die Arbeit verteilen• Qualifizierungsbedarf gemeinsam mit den Mitarbeitern erörtern• für gutes Betriebsklima sorgen und Mobbing vermeiden
Pfleger und Pflegerinnen, die ihr Burnout nicht wahrhaben wollen, sind keine Helden. Wer sich selbst im Stich lässt, braucht Hilfe und sollte sie unbedingt annehmen.