Finanzierung

Forfaitierung

Definition:
Forfaitierung ist ein Finanzierungsinstrument, bei dem ein Exporteur seine mittelfristigen Forderungen aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen an einen Forfaitierer verkauft. Der Forfaitierer übernimmt das Risiko des Zahlungsausfalls und die Verwaltung der Forderungen, während der Exporteur sofortige Liquidität erhält.

Mechanismus:
Bei der Forfaitierung handelt es sich um den regresslosen Ankauf von Forderungen, was bedeutet, dass der Forfaitierer das vollständige Risiko eines Zahlungsausfalls übernimmt. Die Forderungen werden in der Regel in Form von Wechseln oder Schuldscheinen übertragen. Der Käufer, also der Forfaitierer, zahlt dem Exporteur den Gegenwert der Forderungen abzüglich eines Diskonts, der die Kosten für das Risiko und die Finanzierung abdeckt.

Vorteile für Unternehmen:

  1. Liquiditätssteigerung: Unternehmen erhalten sofortige Liquidität, was ihre finanzielle Flexibilität erhöht und ihnen erlaubt, in neue Projekte zu investieren oder bestehende Verpflichtungen zu erfüllen.

  2. Risikominimierung: Durch die Übertragung des Kreditrisikos auf den Forfaitierer wird das Risiko eines Zahlungsausfalls des Debitors eliminiert.

  3. Bilanzverbesserung: Da die Forderungen aus der Bilanz des Exporteurs entfernt werden, kann dies zu einer Verbesserung der Bilanzkennzahlen führen.

  4. Planungssicherheit: Fixe Kosten und festgelegte Zahlungsströme ermöglichen eine bessere Finanzplanung und Budgetierung.

Anwendungsbereiche:
Forfaitierung wird häufig von Unternehmen genutzt, die in Schwellenländern oder Märkten mit erhöhtem politischem oder wirtschaftlichem Risiko tätig sind. Typische Branchen sind der Maschinen- und Anlagenbau, die Luftfahrtindustrie sowie der Energiesektor.

Regulatorische Aspekte:
Unternehmen sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen und steuerlichen Implikationen der Forfaitierung in den jeweiligen Ländern berücksichtigen. Zudem kann die Behandlung der Forfaitierung in der Bilanz je nach Rechnungslegungsstandard variieren.

Erfolgsbeispiele:
Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen konnte durch Forfaitierung seine Exportgeschäfte nach Südamerika ausweiten, ohne das Risiko eines Zahlungsausfalls tragen zu müssen. Die sofortige Liquidität ermöglichte es dem Unternehmen, seine Produktionskapazitäten zu erhöhen und neue Märkte zu erschließen.

Fazit:
Forfaitierung ist ein effektives Instrument zur Liquiditätssteigerung und Risikominimierung, das insbesondere für Exporteure mit langfristigen Forderungen in risikobehafteten Märkten von Vorteil ist. Unternehmen profitieren von einer verbesserten Bilanzstruktur und erhöhter Planungssicherheit, was die Wettbewerbsfähigkeit auf globalen Märkten stärkt.

Factoring

Der Verkauf von Forderungen an einen Dritten, um Liquidität zu sichern.

Finanzsanierung

Maßnahmen zur Restrukturierung von Schulden, um die Zahlungsfähigkeit wiederherzustellen.

Forderungsmanagement

Verwaltung und Einziehung von Forderungen.

Forderungslaufzeit

Zeitspanne bis zur Fälligkeit einer Forderung.

Forderungsabtretung

Übertragung einer Forderung an einen Dritten.

Factoringgebühr

Entgelt für die Dienstleistungen des Factors.

Fälligkeit

Zeitpunkt, zu dem eine Forderung bezahlt werden muss.

Finanzierungsrisiko

Gefahr, dass notwendige Mittel nicht bereitgestellt werden können.

Forderungsverkauf

Übertragung einer Forderung gegen Entgelt.

Factoring-Anbieter

Unternehmen, das Factoring-Dienstleistungen erbringt.

Forfaitierung

Verkauf von Forderungen ohne Rückgriff.

Forderungsausfallversicherung

Versicherung gegen Nichtzahlung von Forderungen.

Factoring-Vertrag

Vereinbarung zwischen Verkäufer und Factor.

Forderungseinzug

Einholung fälliger Zahlungen von Kunden.

Forderungsvolumen

Gesamtwert aller offenen Forderungen.

Factoring-Rahmenvertrag

Langfristige Vereinbarung über den Forderungsverkauf.

Finanzierungskonditionen

Vertragsbedingungen für Finanzmittel.

Fremdkapitalquote

Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital.

Flexibilitätsgrad

Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens bei finanziellen Engpässen.

Factoring-Portfolio

Gesamtheit der Forderungen, die verkauft werden.

Factoring-Linie

Maximales Forderungsvolumen, das ein Factor ankauft.

Forderungsverkaufsquote

Anteil der verkauften Forderungen am Gesamtvolumen.

Forderungsauszahlung

Überweisung des Kaufbetrags durch den Factor.

Finanzielle Umschuldung

Umstrukturierung bestehender Verbindlichkeiten.

Factoring-Einrichtungskosten

Gebühren für die Einrichtung eines Factoring-Vertrags.

Forderungsbestand

Gesamtheit der ausstehenden Forderungen eines Unternehmens.

Finanzierungsquote

Anteil der extern finanzierten Mittel.

Fristentransformation

Abstimmung von Finanzierungs- und Investitionszeiträumen.

Finanzkennzahlenanalyse

Bewertung finanzieller Leistungsindikatoren.

Factoring-Provision

Vergütung des Factors für erbrachte Dienstleistungen.

Forderungsgeschäft

Aktivitäten rund um den Ankauf und Verkauf von Forderungen.

Forderungslimits

Begrenzung der maximal abtretbaren Forderungen.

Forderung

Anspruch eines Unternehmens auf Zahlung durch einen Kunden.

Full-Service-Factoring

Der Factor übernimmt neben der Finanzierung auch das Debitorenmanagement und das Risiko.

Unser Ratgeber

Das Cannabis Glossar

Kontakt

Postfach 2168
66929 Pirmasens
Tel: +49 (0) 6331 53 18 65 2
Fax: +49 (0) 6331 53 18 65 4
info@meridiem-finanz.de

Lösungen

Branchen

Service