Verbindlichkeit

Nachrangige Forderung

Definition:
Eine nachrangige Forderung ist eine Art von Schuldverpflichtung, die im Falle einer Liquidation oder Insolvenz eines Unternehmens erst nach der Befriedigung vorrangiger Forderungen bedient wird. Diese Art von Forderung ist in der Regel mit höheren Risiken verbunden, da die Rückzahlung im Konkursfall weniger gesichert ist. Im Gegenzug bieten nachrangige Forderungen oft höhere Renditen als vorrangige Schulden.

Merkmale:

  • Rangordnung: Nachrangige Forderungen stehen in der Rangfolge der Gläubigerbedienung hinter den vorrangigen Forderungen, wie z.B. besicherten Darlehen oder vorrangigen Anleihen.
  • Risikoprofil: Aufgrund ihrer niedrigeren Priorität im Insolvenzfall tragen nachrangige Forderungen ein höheres Risiko des Kapitalverlusts, was durch höhere Zinssätze ausgeglichen wird.
  • Rendite: Die potenziell höhere Rendite ist ein Anreiz für Investoren, in nachrangige Forderungen zu investieren, trotz der erhöhten Risiken.
  • Verwendung: Unternehmen nutzen nachrangige Forderungen häufig als Mittel zur Kapitalbeschaffung, ohne die bestehende Verschuldungsstruktur zu verändern.

Beispiele und Anwendungen:

  1. Unternehmensfinanzierung: Ein Unternehmen kann nachrangige Anleihen ausgeben, um Kapital für Expansionen zu beschaffen. Diese Anleihen ziehen Investoren an, die bereit sind, ein höheres Risiko für höhere Renditen einzugehen.

  2. Banken und Finanzinstitute: Diese nutzen nachrangige Schuldtitel, um ihre Eigenkapitalbasis zu stärken, da diese unter bestimmten Bedingungen als Ergänzungskapital anerkannt werden können.

  3. Restrukturierung: Bei der Restrukturierung von Unternehmensschulden können bestehende Gläubiger zustimmen, ihre Forderungen nachrangig zu stellen, um einem Unternehmen Zeit zu geben, seine finanzielle Lage zu verbessern.

Regulatorische Aspekte:

Nachrangige Forderungen unterliegen spezifischen regulatorischen Anforderungen, insbesondere im Finanzsektor. Die Basel-III-Regelungen beispielsweise definieren, wie nachrangige Schuldtitel als Kapitalinstrumente genutzt werden können und welche Bedingungen sie erfüllen müssen, um als Eigenkapitalbestandteil anerkannt zu werden.

Vorteile für CEOs:

  • Flexibilität: Ermöglicht es Unternehmen, Kapital zu beschaffen, ohne die Kontrolle über das Unternehmen zu verwässern.
  • Kapitalstruktur: Kann zur Optimierung der Kapitalstruktur und zur Verbesserung der Eigenkapitalquote beitragen.
  • Attraktivität für Investoren: Aufgrund der höheren Renditemöglichkeiten können nachrangige Forderungen eine breitere Investorenbasis anziehen.

Risiken und Herausforderungen:

  • Höheres Ausfallrisiko: Im Insolvenzfall besteht das Risiko, dass nachrangige Forderungen nicht bedient werden.
  • Zinsaufwand: Die höheren Zinsen können die finanzielle Belastung des Unternehmens erhöhen.
  • Marktvolatilität: Veränderungen in der Marktwahrnehmung können die Kosten für die Emission nachrangiger Schuldtitel beeinflussen.

Fazit:

Nachrangige Forderungen bieten Unternehmen eine wertvolle Finanzierungsoption, die es ermöglicht, Kapital zu beschaffen, während gleichzeitig das Risiko für Investoren durch potenziell höhere Renditen belohnt wird. Für CEOs ist es entscheidend, die richtige Balance zwischen Risiko und Rendite zu finden und die Auswirkungen auf die Gesamtfinanzstrategie des Unternehmens zu berücksichtigen.

Non-Recourse-Factoring

Factoring ohne Rückgriffsrecht des Anbieters.

Nachrangige Forderung

Forderung, die nach anderen Verbindlichkeiten beglichen wird.

Nettoforderungen

Forderungen nach Abzug von Rabatten und Skonti.

Nachfinanzierung

Zusätzliche Finanzierung bei unerwartetem Kapitalbedarf.

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